120 Jahre Volksbühne in Kiel

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volksbuehnelogo(CIS-intern) Von Horst Schinzel – Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel verfügt über eine reiche Theaterlandschaft. Neben den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel mit vier Sparten- Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Jugendtheater und drei Spielstätten gibt es mit der Niederdeutschen Bühne, dem Polnischen Theater, den Komödianten und einem Boulevard-Theater am Wasserturm eine Reihe privater Bühnen. Hinzu kommen gelegentliche Gastspiele von Wanderbühnen im Schloss. Gefördert wird dieses reiche Angebot durch den Verein Volksbühne. Der feierte an diesem letzten Mai-Wochenende sein 120jähriges Bestehen.

Nun sind 120 Jahre sicher ein recht ungewöhnliches Jubiläum. Und eine durchgehende Tradition gibt es auch nicht. Der 1894 im Rahmen der Bestrebungen zur Arbeiterbildung hier als dritter im Norden überhaupt gegründeter Theater-Verein bestand nur vier Jahre. Da er sich mit dem damals privat betriebenen Stadttheater nicht einig wurde, brachte er eigene Inszenierungen heraus etwa mit Stücken von Gerhart Hauptmann. Gespielt wurde in irgendwelchen Gasthofsälen. Bald geriet er überquer mit der damals noch bestehenden Zensur preußischer Polizeibehörden. Die Verantwortlichen gaben nach vier Jahren entnervt auf. In der Folge hat es an der Förde nicht an Versuchen gefehlt, dem immer selbstbewusster werdenden Arbeiterstand Literatur und moderne Bühnenwerke nahe zu bringen.

Logo: Volksbühne Kiel

Nach dem Ende des Kaiserreiches riefen die sozialistischen Parteien SPD, USPD und KPD 1920 zur Neugründung einer Volksbühne auf. Mitglied konnten nur eingeschriebene Genossen werden. Der neue Verein entwickelte eine enge Zusammenarbeit mit dem anfänglich noch privaten, bald darauf aber von dar Stadt übernommen Stadttheater. Ihr Ende fand diese segensreiche Arbeit schon im Frühjahr 1933, als der Verein sich auflöste, um einer Gleichschaltung zu entgehen.

Dser Verein hatte rasch zweitausend Mitglieder gewonnen, denen er Opern, Dramen, Komödien, nicht aber die damals beliebten Schwänke und Operetten bot. Als in der Wirtschaftskrise die Mitgliederzahlen wegbrachen, öffnete sich der Verein 1929 Angestellten und Beamten. Ohnehin sah er sich der Konkurrenz mehrerer anderer Besucherorganisationen ausgesetzt.

Die Neugründung der Volksbühne 1946 ging erneut von den Gewerkschaften aus.
Der Verein hat das Kieler Theater über die vergangenen rund siebzig Jahre auch in Krisen treu begleitet. Heute ist die Kieler Volksbühne die bedeutendste Besucherorganisation im Lande. Nur in Lübeck gibt es noch eine vergleichbare Einrichtung. Das Angebot ist breit gefächert. Es umfasst nicht nur die Bühnen der Landeshauptstadt, sondern auch die Niederdeutsche Bühne und die örtlichen Privattheater. Theaterfahrten werden nach Flensburg, Lübeck, Hamburg und Rendsburg angeboten. Außerdem vermittelt die Organisation preisgünstig Karten für Theater in Hamburg und Berlin. Ein besonderes Ereignis sind immer die Gala-Veranstaltungen vor der neuen Spielzeit im Opernhaus und im Schauspielhaus mit einem Ausblick auf das Kommende.

Zum – krummen- Jubiläum hat der langjährige Theater-Dezernent im Kieler Kulturministerium Dr. Peter Carl eine fundierte Zusammenfassung der Geschichte in der neu konzipierten Zeitschrift „Schleswig-Holstein“ beigesteuert. Die war auch Grundlage seines Festvortrages an diesem Sonnabend in der Geburtstagsfeier. Die stand unter dem Leitwort „Die Kunst dem Volke“. Dazu waren Vertreter der Volksbühnenorganisation aus ganz Deutschland an die Förde gekommen. Als Beitrag des Theater zum Jubiläum hat Generalintendant Daniel Karasek eine besondere Gala mit Beiträgen aus Schauspiel und Ballett beigesteuert.

PM: Horst Schinzel

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