Eröffnungsausstellung in der Galerie am Südfriedhof – Sengpiehl + Zepfel präsentieren “Windsbräute … Wasserzeichen”

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arsgalerie(CIS-intern) – a.r.s.+gallery – die Galerie am Südfriedhof – präsentiert die Ausstellung “Windsbräute … Wasserzeichen” der Künstlerin Jula Dech. Dabei handelt es sich um Aquarelle in allen Formaten, Lithografien und Serien von Fotomontagen. Die Schau zeigt neben einigen älteren Werken einen Querschnitt durch die jüngeren Arbeiten der Berliner Künstlerin und verbindet durch die Bildauswahl Geschichte und Gegenwart auf sehr spezifische Weise.

Gemein ist den Arbeiten, in denen zeitgenössische Probleme – mit ironischer Distanz – aufgegriffen werden, eine Verbindung von Abstraktion und Konkretion, von Farbspiel und Spiel mit Gewalt, von Formgegensätzen, antagonistisch auseinandertretend, dann sich wieder ineinander verdichtend.
Jula Dech lehrte bis 2006 an der Berliner Universität der Künste Künstlerische Theorie und Praxis, Kunst- und Kulturgeschichte sowie Gender Studies. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Die Künstlerin und das Team von a.r.s.+gallery würden sich freuen, Ihnen anlässlich der Vernissage am Mittwoch, den 9. April, von 18-20 Uhr weitere Einblicke in die Arbeiten von Jula Dech geben zu dürfen.
Zur Eröffnung sprechen Prof. Dr. Jürgen Hofmann, Berlin und Galeristin Rosita Sengpiehl.

Die Ausstellung ist in der Zeit vom 9. bis zum 30. April Dienstags von 14-18 Uhr, Mittwochs und Freitags von 18-20 Uhr sowie Sonntags von 16-18 Uhr geöffnet.

Begleitet wird die Schau von dem Katalog “Zerstörung des Durstes durch Wasser” /Aquarelle 1990-2010 /Berlin 2010.

Die Geliebte des Windes, die als Wirbelsturm über das Meer fährt – und der geheime Abdruck, den das flüssige Element auf dem Papier bei dessen Schöpfung hinterlässt – beider Begegnung erzeugt Assoziationsfelder für die dem Wasser verschworene Malerei der Malerin, Fotomonteurin und Kunsthistorikerin Jula Dech.

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die jüngeren Arbeiten der Berliner Künstlerin, die in ihrem Studium von ( dem von der gleichnamigen Insel stammenden ) K.H. Sonderborg geprägt wurde. Dabei werden durch die Bildauswahl Geschichte und Gegenwart unter zwei Aspekten auf sehr spezifische Weise verbunden.

Zu Beginn der neunziger Jahre unternahm Jula Dech eine Studienreise in das eben politisch selbständig gewordene Namibia, das frühere Deutsch-Südwestafrika. Unter den vielen Spuren der Beziehung beider Kulturen, die ihr dabei begegneten, fand sich auch eine 1904 im Hamburger Abendblatt erschienene Annonce, in der junge Frauen zur Auswanderung in die neue Kolonie ermuntert wurden. Diese mit allerlei Versprechungen ausgestattete Werbung setzte schnell die Phantasie der Künstlerin in Gang : welcher Mut, welche Verzweiflung waren bei den Kandidatinnen nötig, dass sie wagten, Heimat, Familie und Freunde zu verlassen und ungeachtet der auf dem Meer wie an Land drohenden Gefahren sich einer ungewissen Zukunft auf dem fremden Kontinent auszusetzen ! Können wir, indem wir den Gefühlen dieser Frauen nachspüren, vielleicht auch ein bisschen besser die Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen jener Afrikaner verstehen, die heute auf lebensgefährlichen Kähnen die Flucht in die umgekehrte Richtung unternehmen ?

Der zweite Akzent, um den ein Teil der Bilder kreist, hat mit Geschlecht und Identität zu tun. Er ist geprägt von den aktuellen Debatten um Geschlechter-Rollen, Geschlechts-Zugehörigkeit – und führt ebenfalls wieder in die Geschichte zurück. Die jüngste Entwicklung von Homo-, Bi- oder Queer-Identitäten erweist, neben einer Reihe anderer Spielarten, die moderne Fixierung auf das vermeintlich natürliche heterosexuelle Paar mehr und mehr als Fiktion. Ein Blick in die Kulturen anderer Kontinente und in unsere eigene Kulturgeschichte früherer Epochen spiegelt uns die faszinierende Komplexität jener Identitäten zurück – und lässt die Künstlerin in ihren artifiziellen Montagen die Vielfalt künftiger Gesellschaft entwerfen.

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