Kiel: Vorstellung des Aktionsbündnis Schleswig-Holstein für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung

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(CIS-intern) von Horst Schinzel – Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung mit über 200 Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens wurde in Kiel das „Aktionsbündnis Schleswig-Holstein“ in Anwesenheit von Sozialministerin Kristin Alheit, UVNord-Hauptgeschäftsführer Michael Thomas Fröhlich und der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann vorgestellt.

Foto: Screenshot Homepage

Das Aktionsbündnis ist eine gemeinsame Initiative von UVNord, der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung sowie den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg und bietet Unternehmen in Schleswig-Holstein “Komplettlösungen” für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung an. „Dabei geht es nicht nur um die kostenlose Beratung zu möglichen Förderleistungen, sondern auch um die Besetzung offener Stellen mit behinderten Menschen. Gleichzeitig sollen die vorhandenen Strukturen im Land zur Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt systematisch verzahnt werden“, so Ministerin Alheit zu den Zielen des Bündnis. „Wir wollen, dass mehr Unternehmen die Potentiale von Menschen mit Behinderungen erkennen und mit Hilfe der zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten Arbeitsplätze mit Menschen mit Handicap besetzen. Auch vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfes liegt darin eine Chance, von der Unternehmen und Beschäftige profitieren können“, so Alheit.

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte: „Ein Blick auf den Arbeitsmarkt Schleswig-Holsteins zeigt, dass Menschen mit Behinderung noch immer gegen Vorbehalte und Vorurteile anzukämpfen haben. So ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen im August um 1 Prozent  –  auf 98.700  –  gegenüber dem August des Vorjahres gestiegen. Bei den Schwerbehinderten war der Anstieg mit 1,8 Prozent  –  auf 5.200  –  fast doppelt so hoch. Dass dies keine Momentaufnahme ist, zeigt ein Vergleich der Jahresdurchschnittswerte 2012 zu 2011. Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt sank im Jahresdurchschnitt 2012 im Vergleich zu 2011 um 3,5 Prozent, die der schwerbehinderten Arbeitslosen lediglich um 2,6 Prozent.“ Dies sei umso bedauerlicher, da hier ein großes Potential brach liege. „Gut 60 Prozent aller arbeitslosen Schwerbehinderten haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, im Durchschnitt aller Arbeitslosen kommen wir nur auf gut 50 Prozent.“ Haupt-Koopmann forderte die Betriebe auf: „Geben Sie noch mehr Arbeitsuchenden mit Behinderung eine Chance. Zahlreiche gute Beispiele zeigen, dass sie im betrieblichen Alltag besonders motiviert sind und beweisen wollen, was in ihnen steckt.“

UVNord- Hauptgeschäftsführer Michael Thomas Fröhlich unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt: „Als wirtschafts- und sozialpolitischer Spitzenverband der norddeutschen Wirtschaft werben UVNord und die angeschlossenen Mitgliedsverbände seit langem für mehr berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung und bereits viele Unternehmen engagieren sich bei der Integration behinderter Menschen in Ausbildung und Beschäftigung. Unser Ziel ist es, mit dem „Aktionsbündnis Schleswig-Holstein“ Beschäftigungsbarrieren abzubauen und noch mehr Unternehmen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu gewinnen. Wir schaffen eine Verbesserung der Informationen von Arbeitgebern, aber auch von Arbeitnehmern über die bestehenden Unterstützungsstrukturen und –angebote. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der strukturell bedingten Fachkräfteengpässe müssen alle Potentiale für den Arbeitsmarkt bestmöglich erschlossen werden. Die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt ist nicht nur eine sozialpolitische Aufgabe, sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll und volkswirtschaftlich notwendig.”

In der Veranstaltung wurde zudem erstmalig in Schleswig-Holstein die „BEM Prämie 2013“ an insgesamt fünf Unternehmen für hervorragendes Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) verliehen. Die Preise sind mit je 15.000 Euro dotiert und gingen an:
DB Fahrzeuginstandsetzung, Neumünster; Metallbau Grebien, Fehmarn; Stadtwerke Neumünster; Tischlerei Böhrnsen, Rendsburg; Theodor-Schäfer-Bildungswerk, Husum.
„Mein herzlicher Dank geht an die Unternehmen für das ausgezeichnete Engagement. Mit der Verleihung wollen wir erreichen, dass die positiven Beispiele eine Vorbildfunktion für andere Unternehmen in Schleswig-Holstein entwickeln“, so Ministerin Alheit.
Seit 2004 ist Betriebliches Eingliederungsmanagement rechtlich geregelt: Es ist allen Beschäftigten anzubieten, die innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind. Zweck des Angebots ist es, Möglichkeiten abzuklären, wie die Arbeitsunfähigkeit überwunden werden kann. Und welche Leistungen helfen, damit der Arbeitsplatz erhalten werden kann.

PM: von Horst Schinzel

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