POL-KI: 181115.1 Kiel: Falsche Polizeibeamte erbeuten rund 40.000 Euro

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Kiel (ots) – In zwei aktuellen Fällen haben falsche Polizeibeamte knapp 40.000 von Kieler Senioren erbeutet. Die Kriminalpolizei sucht nach Zeugen.

Montag habe sich ein “Herr Klein”, der als verdeckter Ermittler bei der Polizei arbeiten soll, telefonisch bei einer 82-Jährigen gemeldet. Er berichtete von einer angeblichen Bande aus Rumänien, die es auf ihr Erspartes abgesehen habe. Die Frau ließ sich darauf ein, 15.000 Euro in einer Mülltonne in Höhe Eckernförder Straße 75 zu deponieren, damit es von der Polizei abgeholt und an einem sicheren Ort gelagert werden könne. Da sie anschließend nichts mehr von dem vermeintlichen Polizeibeamten hörte, rief sie Mittwoch über 110 die Polizei, woraufhin der Fall bekannt wurde.

Die Kriminalpolizei sucht nach Zeugen, die Montag gegen 16 Uhr verdächtige Personen im Bereich der Mülltonnen an der genannten Anschrift beobachtet haben.

Mittwochabend ist es im Charles-Ross-Ring einem weiteren Betrüger gelungen, Bargeld zu erbeuten. Ein 74-Jähriger erhielt gegen 20 Uhr einen Anruf mit unterdrückter Nummer vom vermeintlichen Polizeibeamten “Armin Raschke”, der ihn informierte, dass sein Bargeld aufgrund von Diebesbanden nicht mehr sicher sei. Er forderte ihn in dem Telefonat auf, das Bargeld in einem Portemonnaie vor eine Haustür in den Laubengang einer Wohnung im Charles-Ross-Ring 42 zu legen. Dort solle es von der Polizei abgeholt und sicher verwahrt werden. Im Zeitraum zwischen 20:30 Uhr bis 21 Uhr hat ein Unbekannter das Portemonnaie mit 22.000 Euro Inhalt unbemerkt abgeholt.

Auch hier sucht die Kriminalpolizei Zeugen, die auffällige Personen im Bereich Charles-Ross-Ring / Torfende in den Abendstunden beobachtet haben.

Auffällig bei beiden Taten ist, dass die Geschädigten während der Telefonate auf Drängen der Anrufer selbst die 110 wählten, um sich von der Richtigkeit der Anrufe zu überzeugen. Dabei sollte das aktuelle Gespräch jedoch nicht beendet werden, sondern während des laufenden Gesprächs die 110 gewählt werden. Die Betrüger waren dadurch noch in der Leitung und hatten durch technische Manipulation den Eindruck erweckt, dass das Gespräch beendet sei. Tatsächlich sprachen die Geschädigten auch nach dem Wählen der 110 mit den Betrügern. Daher der ausdrückliche Hinweis, derartige Gespräche durch eigenes Auflegen selbst zu beenden und erst anschließend die 110 zu wählen.

Im Verlauf der Woche sind im Bereich der Polizeidirektion rund 100 Anrufe durch falsche Polizeibeamte bekannt geworden. Bis auf die oben genannten beiden Fälle sind jedoch keine weiteren erfolgreichen Taten bekannt. Hinzu kommen mehrere Fälle von versuchtem Enkeltrick-Betrug, die jedoch allesamt von den Angerufenen erkannt wurden.

Wir geben erneut Verhaltenshinweise, sollten derartige Anrufe eingehen:

Die Polizei nimmt kein Bargeld oder Wertgegenstände zur Sicherung oder Überprüfung entgegen. Die Täter, die sich als Polizeibeamte am Telefon oder vor ihrer Haustür mit einem solchen Anliegen an sie wenden, gehen in der Regel hochprofessionell vor und verwickeln sie in lange Gespräche, zum Teil mit unterschiedlichen Gesprächspartnern.

In einigen Fällen wurden die Angerufenen auch zur Verschwiegenheit verpflichtet und man drohte mit strafprozessualen Maßnahmen, falls der Angerufene mit Dritten über den Vorfall sprechen würde. Lassen sie sich von diesen Personen nicht beeindrucken oder einschüchtern und nehmen sie umgehend Kontakt zu ihrer Polizei auf.

Seien sie wachsam, wenn vermeintliche Angehörige kurzfristig Geld für den Kauf eines Autos, eines Hauses oder Ähnlichem von ihnen benötigen und das Geld wohlmöglich an vermeintliche Freunde ausgehändigt werden soll.

Matthias Arends

Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Kiel Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit Gartenstraße 7, 24103 Kiel Tel. +49 (0) 431 160 – 2010 bis 2012 Fax +49 (0) 431 160 – 2019 Mobil 1 +49 (0) 171 290 11 14 Mobil 2 +49 (0) 171 30 38 40 5 E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD@polizei.landsh.de

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