POL-KI: 210422.2 Kiel: Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

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Kiel (ots) – In Kiel sank die Zahl der angezeigten Straftaten auch im Jahr 2020 erneut. Sie befindet sich mit 21.384 bekannt gewordenen Taten auf einem Stand, den die Statistik zuletzt in den 1970er Jahren aufwies. Die Zahlen lassen sich aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nur bedingt mit denen der Vorjahre vergleichen.

Vergleichen lassen sich indes die Zahlen auf Landesebene. Hier weist Kiel, gemessen der Häufigkeitszahl, erneut den niedrigsten Wert aller kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins in der Kriminalitätsbelastung auf. Insgesamt sank die Anzahl der registrierten Straftaten um 4,8 Prozent. Auf Landesebene ist ein Rückgang von 5,2 Prozent zu beobachten.

Offenbar durch die pandemiebedingten Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind Einbrüche und Rohheitsdelikte zurückgegangen. Gestiegen sind hingegen beispielsweise Fahrraddiebstähle und Diebstähle aus Kraftfahrzeugen. Erfreulich ist die Steigerung der Aufklärungsquote.

Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls sanken die gemeldeten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Diese Senkung dürfte neben der andauernden Umsetzung polizeilicher Konzepte sowie verbesserter Sicherheitstechnik auch dadurch begründet sein, dass viele Menschen während des Lockdowns von zu Hause aus gearbeitet beziehungsweise grundsätzlich seltener das Haus oder die Wohnung verlassen haben.

Bei den Rohheitsdelikten, unter denen unter anderem Körperverletzungs- und Raubtaten zusammengefasst werden, kam es ebenfalls zu einem Rückgang. Dieser Rückgang dürfte auch mit dem Wegfall von Veranstaltungen und der Reduzierung des öffentlichen Lebens zusammenhängen.

Gestiegen sind hingegen die angezeigten Taten im Bereich der Sexualdelikte, insbesondere die Verbreitung pornographischer Schriften. Gleichfalls stellt die Polizei fest, dass in diesem Deliktsfeld die allgemeine Anzeigebereitschaft in den letzten Jahren gestiegen ist und somit eine Dunkel-Hellfeld-Verschiebung stattfindet.

Dass die Fahrradnutzung im Kieler Stadtgebiet seit Jahren steigt, macht sich auch bei den angezeigten Fahrraddiebstählen bemerkbar. Hier kam es erstmals seit Jahren wieder zu einem Anstieg.  

Gleiches gilt für die Zahl der Kfz-Aufbrüche. Auch hier stiegen die Taten erstmals seit Jahren an. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass potentielle Täter weniger Gelegenheit zu Einbrüchen oder Ladendiebstählen hatten. Eine Serie von Kfz-Aufbrüchen auf dem Kieler Ostufer konnte mittlerweile mehreren drogenabhängigen Tatverdächtigen zugeordnet werden.

Offenbar bedingt durch die zeitweise Schließung von Geschäften ist die Zahl der Internet-Betrugstaten angestiegen, die in das Deliktsfeld Vermögens- und Fälschungsdelikte einfließen. Die Polizei rät zur Vorsicht beim Einkauf im Internet. Kaufen Sie nur bei Anbietern, die vertrauenswürdig sind. Nutzen Sie nach Möglichkeit den Kauf auf Rechnung beziehungsweise Zahlungsarten mit Käuferschutz. Seien Sie skeptisch bei vermeintlich günstigen Angeboten.

Insgesamt betrachtet sieht sich die Polizeidirektion Kiel auf dem richtigen Weg. Durch die Schaffung beziehungsweise Stärkung spezialisierter Einheiten, die sich vornehmlich um beispielsweise Brände, Straßendeal, Cybercrime oder Fahrraddiebstähle kümmern, gelingt es seit Jahren, diese Deliktsfelder aufzuhellen und neuen Entwicklungen entgegenzuwirken. Maßgeblich dazu trägt auch das von der Kieler Polizei entwickelte Kriminalitätsbekämpfungssystem (KBS) bei, mit dem es möglich ist, täglich und lageangepasst auf neue Entwicklungen und Herausforderungen sowohl repressiv wie präventiv zu reagieren.

Das Gesamtdokument der polizeilichen Kriminalstatistik inklusive ausführlicher Zahlen steht hier zum Download bereit: https://t1p.de/7dla

Matthias Arends

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Kiel
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstraße 7, 24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 – 2010 bis 2012
Fax +49 (0) 431 160 – 2019
Mobil 1 +49 (0) 171 290 11 14
Mobil 2 +49 (0) 171 30 38 40 5
E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD@polizei.landsh.de

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