So war es in Kiel: Gefeierte Premiere „Tristan und Isolde“

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(CIS-intern) Von Horst Schinzel – Nach Lübeck hat nun auch die Kieler Oper dem Wagner-Jubiläum mit einer Inszenierung seines Liebesdramas „Tristan un Isolde“ Tribut gezollt. Der „Wagnerianer“ möchte reizvolle Vergleiche ziehen. Hausherr Daniel Karasek hat das Musikdrama werkgetreu auf die Bühne gebracht. Er ist nicht der Versuchung erlegen, die frühmittelalterliche Sage neu zu interpretieren. Wagners Oper fußt auf einer Erzählung aus dem Sagenkreis um den König Artus des mittelalterlichen Dichters Gottfried von Straßburg.

Foto: Alexandra Petersamer, Jane Dutton fotografiert von Olaf Struck

Für das Bühnenbild hat er mit der renommierten japanischen Künstlerin Chiharu Shiota eine für ihre Wollfadentechnik bekannte Gestalterin an den Kleinen Kiel geholt. Die bietet in den ersten beiden ersten Akten eine minimalistische Ausstattung, die sich im dritten Akt zu reizvollen Fadengeflechten steigert. Immer neue Scheiben mit den Geknüpften einer Klasse der Muthesius-Hochschule sinken auf die Bühne herab und engen die Möglichkeiten der Darsteller ein. Sehr eindrucksvoll! Für die Kostüme zeichnet einmal mehr Claudia Spielmann verantwortlich.

Für die Hauptrollen hat Karasek mit Bryan Register und Jane Dutton zwei international erfahrene Gäste verpflichtetet. Für beide ist der Auftritt in Kiel ein Rollen-Debüt. Jane Dutton verfügt über eine schöne und schön geführte Stimme, die allerdings in den Höhen mitunter schrill klingt. Bryan Register beeindruckt vor allem in der langen Sterbeszene des Dritten Aktes. Hier und da Intonationstrübungen sind gewiss der Premieren-Nervosität geschuldet und werden sich sicher mit zunehmender Erfahrung abschleifen. Als Brangäne gefällt in Spiel und Gesang Alexandra Petersamer. Thorsten Grümbel ist ein sonorer König Marke.

Endrucksvoll singend und spielend gibt Alejandro Marco-Buhrmester den Tristan-Freund Kurwenal. Fred Hofmanns Melot ist eine Karikatur eines Höflings.
Den in diesem Werk nur wenig geforderten Chor hat Barbara Kler einstudiert. Generalmusikdirektor Georg Fritzsch führt das klar und sicher spielende Philharmonische Orchester mit langsam genommenen Tempi durch den Abend, der so zu einem großen Erlebnis wird und vom Premierenpublikum nach Schluss stürmisch gefeiert wird. (Autor: Horst Schinzel)

Weitere Aufführung
2.Februar, 16 Uhr

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